Er ist da
Ich verwerfe jetzt einfach mal sämtliche Pläne,
die ich eigentlich mit mir selbst ausgemacht hatte und stelle die anderen
Blogeinträge und Gedanken, die ich verfasst habe, mal hinten an. Ich habe jetzt
schon längere Zeit nichts mehr von mir hören lassen und das liegt an ganz
vielen Gründen. Es ist nicht so, dass ich nichts geschrieben habe, sondern dass
ich nichts veröffentlicht habe. Ich habe viel getippt, nach manchen Situationen
sofort zum Handy gegriffen und meine Herzensgedanken aufgeschrieben und auch
viele Dokumente auf meinem Laptop, die darauf warten, dass etwas mit ihnen
passiert.
Was mit ihnen aber passiert und zu welcher Zeit
ich daran überhaupt weiter schreiben werde weiß ich nicht. Ich habe gerade frei
und kann dies leider gar nicht so auskosten, wie ich es mir ausgemalt hatte, da
ich krank im Bett liege. Zudem ist in letzter Zeit immer so viel passiert, dass
ich manchmal gefühlsmäßig meilenweit von Jesus entfernt gefühlt habe und mich
danach selbst verurteilt habe. Ich war traurig, ratlos und mir fiel und fällt
es immernoch manchmal recht schwer mir meine Zeit richtig einzuteilen und hadere
selbst mit mir, und meinem Verhalten, meinen Gedanken und meinen Absichten.
Ich wusste
ständig, dass es einzig und allein an mir liegt, dass ich Gott nicht an die
erste Stelle setze, aber ich war so abgelenkt und so in meiner eigenen
Gedankenwelt gefangen, dass ich den richtigen Weg einfach nicht gesehen habe.
Ich habe in der letzten Zeit viele Texte
angefangen, über Freude, über Weihnachten und auch schon ein Plan für den Text,
in dem ich über unser gestriges Erlebnis in verschiedenen Roma
dörfern schreiben
möchte. Aber immer wieder stelle ich mir die Frage, was das Richtige ist und
ich überdenke meine eigenen Absichten. Warum schreibe ich und was treibt mich
an? Das kann man auf so Vieles beziehen, auf unsere Arbeit, auf unseren Umgang
mit den Mitmenschen und auf unsere Hobbys. Bringt es uns Gott näher, in welcher
Weise auch immer oder ehrt es ihn? Will ich das sein Wille geschieht oder setze
ich meine Wünsche an die erste Stelle?
Ich liege seit gestern Abend mit ziemlich
schlimmen Gliederschmerzen, woher ich nicht weiß wo sie kommen, im Bett und
stelle mir solche Fragen und habe mir auch viele in dieser Richtung in der letzten
Zeit gestellt. Immer wieder die Frage, ob ich Gott mit dem was ich tue Freude
bereite und ob ich ihn fest im Blick habe? Die Antwort lautet, ich weiß es
nicht. Ich bin da ganz ehrlich, ich weiß es nicht ob ich ihn wirklich mit all
dem was ich tue geehrt habe und ehre. Ich versuche es, aber ich scheitere so
oft.
Auch heute habe ich so arge Schmerzen dass das
einzige Gebet, dass ich heute aussprechen konnte, dass Folgende war: „Ich liebe
dich Jesus, auch wenn ich mich gerade so schlecht fühle und wenn ich dich nicht
sehen kann.“
Ich lerne
gerade, dass mein Glaube nicht auf einem Gefühl beruht und dass Gott zu jeder Zeit
anwesend ist. Wir Frauen sind so, oder nicht? Wir fühlen so vieles und machen
so vieles aufgrund unserer Gefühle abhängig, aber Gott ist größer als ein
Gefühl. Wir können uns so sicher sein, dass Jesus immer auf unserer Seite ist
und dass es dafür keine Voraussetzung gibt, allein die Gnade. Ich muss ihn
nicht fühlen, ich muss keine Meisterleistungen vollbringen und keine Rituale
vollziehen. Das gerade zu erfahren tut so gut, ich hoffe du darfst das auch
erfahren. Es Reicht, wenn wir wissen, dass er da ist, denn er ist es.
Vor
einem Jahr, als ich alleine in meiner Wohnung lag und mich die Sorgen nicht einschliefen
ließen, habe angefangen mir vorzustellen, dass Jesus am Ende meines Schlafzimmers
sitzt, und auf mich aufpasst. Das hat mir meine Angst genommen und ich konnte schlafen.
Jetzt ist es aber wunderbarerweise so, dass wir wissen dürfen dass er nicht nur
über uns wacht, wenn wir schlafen, nein, er ist immer da. In dem Moment in dem
ich das tippe, ist er da, wenn ich nachher aufstehen werde ist er da und wenn
ich heute zu Abend esse. Jesus ist da. Er ist da während du das liest und er
ist da, wenn du damit fertig bist. Jesus liebt dich und er ist bei dir, wenn du
nachher aufstehst und wenn du heute Abend ins Bett gehst. Und wenn wir uns so
verwirrt fühlen und vielleicht gesundheitlich nicht aus dem Bett kommen, reicht
es, wenn wir mit ihm sprechen, ihm unser Herz ausschütten und sagen: Jesus ich
liebe dich, auch wenn ich gerade absolut nichts fühle, und meine Kopfschmerzen
so stark sind, dass ich nicht klar denken kann. Ich liebe dich, und weiß dass
du da bist. Das ist manchmal genug. Denn unser Glaube beruht nicht auf einem
Gefühl.
„Was Gott tut, ist groß und gewaltig, niemand kann es begreifen; seine Wunder sind unzählbar.“
Hiob 5:9
Vermutlich
kommen alle meine Einträge nicht rechtzeitig, und ich habe noch etliche
Nachrichten zu beantworten, aber sind das nicht totale Nebensächlichkeiten? Ich
freue mich schon darauf, es wieder kaum abwarten zu können einen neuen Blogpost
und bald auch Artikel veröffentlichen zu dürfen, und bis dahin, nehme ich den
Tag so wie er kommt. Krank im Bett, hoffentlich bald wieder gesund, umgeben von
lieben Menschen, ganz weit weg von Zuhause, aber so sehr behütet, vom Schöpfer
der Welt.
Gott
segne euch,
Sheila
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