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Und plötzlich kannst du nicht mehr laufen

"Haltet mich nicht auf, denn der Herr hat Gnade zu meiner Reise gegeben." 1. Mose 24,56

"Ein Fuß vor der anderen, einfach einer Fuß vor den anderen Sheila, das kannst du doch." Aber es ging nicht mehr. Plötzlich konnte ich nicht mehr laufen. Ein Gefühl, dass ich bisher noch nie gespürt habe, aber das leider gestern von mir Besitz ergriffen hat. Mein Kopf wollte laufen, aber meine Füße haben sich angefühlt, als hätten sie vergessen, was ihre Aufgabe ist.

Begonnen hat wieder einmal alles mit dem mir so bekannten Gefühl der plötzlich überkommenden Schwäche am Donnerstag. Es ist erschreckend, wenn dein Körper nicht mehr das macht, was er tun soll und wenn du die Kontrolle über dich verlierst. Du hast es aufeinmal nicht mehr in der Hand, ob du stehen kannst, und bist deinem Körper ausgeliefert. Innerhalb der letzten 5 Tage hat sich mein Zustand dann so weit verschlechtert, dass ich gestern ins Krankenhaus gefahren wurde. Ich fliege in knapp drei Wochen, und werde ins Krankenhaus gebracht? Ist das nicht der Supergau? Ja, im ersten Moment hat sich das auch so angefühlt. Ich möchte in wenigen Wochen für ein Jahr ins Ausland und habe nicht mal mehr die Kraft laufen zu können?

Wie oft geht es uns so im Leben? Wir wollen, und versuchen und testen alles aus, was uns füllen kann. Aber im Endeffekt können wir nichts tun, alles steht und fällt mit der Entscheidung, Gott die Führung des Lebens zu übergeben. Gestern hat sich es genauso angefühlt, ich wollte, aber es ging einfach nicht. Ich wollte laufen, wollte die Stufen schaffen, wollte mich hinsetzen, aber ich war wie gelähmt.

Ich hatte dann heute die Wahl. Aufgeben oder weiter kämpfen? Zuhause bleiben oder auf ein weiteres Seminar für meinen Einsatz fahren? Verzweifeln oder dankbar sein, für Gottes Wirken? In Deutschland bleiben oder ausreisen? Ich könnte zuhause bleiben, im sicheren Hafen bleiben, bei den Menschen bleiben, die ich liebe. Aber ich habe mich dagegen entschieden. Ich möchte nicht falsch verstanden werden, ich darf traurig sein, ich darf weinen und ich darf mich schwach fühlen. Gott selbst hat uns Jesus auf die Welt geschickt, welcher auch geweint hat, welcher auch Schmerzen hatte und welcher auch traurig war. Jesus weiß wie wir uns fühlen, er war ein Mensch wie wir. Wir dürfen verzweifelt und schwach zu Gott kommen, und ihm all unsere Ängste und Sorgen anvertrauen. Er versteht uns. Und nachdem er uns zugehört hat, hilft er uns, wieder aufzustehen. Ich bin dankbar für meine Schwäche, denn sie bringt mich näher zu unserem Vater im Himmel.

Ich weine, ich bete, und dann ist da Gott. Und heilt. Er heilt nicht wie wir Menschen erwarten würden, wie er uns heilt. Aber er heilt und verändert, genau die Stellen in unserem Körper, die zu heilen sind. Gott ist gut, er schenkt kein Leid, er liebt uns, wir von umgeben von seiner Gnade.

Ich bin zum Seminar gereist, dankbar dass ich wieder laufen kann, dankbar dafür, dass ich hier sein kann.

"Haltet mich nicht auf, denn der Herr hat Gnade zu meiner Reise gegeben." 1. Mose 24,56

Alles was mich bis hier her geführt hat, war ein Geschenk vom Himmel. Ich werde ausreisen, und ich werde nicht aufgeben. Ich habe den Schöpfer des Himmels und der Erde an meiner Seite, was kann mir passieren? Auch diese Schwindelanfälle dienen nur zu meinem Besten.

Ich Danke euch für eure Gebete. 


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