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Mein Licht zwischen Schmerzen


Wir erleben gerade ruhige Tage hier im Zentrum, zwischen den letzten Gäste und der nächsten Gruppe liegen zwei Wochen, in denen wir viel Zeit haben, um das Haus zu putzen und um Aufgaben zu erledigen, für die man während des Jahres keine Zeit hat. Der erste Monat liegt hinter uns, und während hier im Zentrum und in der Natur Ruhe einkehrt, kehrt auch bei mir körperlich und seelisch Ruhe ein.

Doch wie so oft schon erlebt, kann mein Körper in dieser Zeit keine Ruhe zulassen und verarbeitet die vergangenen Wochen auf seine ganz eigene Art - mit Schwindel. Die ganzen Anspannungen der vergangenen Wochen, die Abschiede und Ankünfte, die neuen Momente, all die vielen neuen Eindrücke haben sich gefühlt in mir gestaut und nun, kann mein Körper sich entspannen und herunterfahren und die Verspannungen meines Herzens spüre ich ganz deutlich im gesamten Rückenbereich und der Muskulatur. 

Das ich jetzt krank werde, gefällt mir nicht, natürlich nicht, wer möchte schon in seinem freiwilligen Jahr im Ausland mit täglichen Schwindelattacken und mit Kopfschmerzen arbeiten. Doch ich habe das wunderbare und hilfreiche Privileg, von sehr lieben Mitarbeitern umgeben zu sein, die für all das Verständnis zeigen. Sie ermutigen mich, suchen den Kontakt mit mir und fragen mich, wie es mir geht. Wir beten gemeinsam für Gesundheit, und all das stärkt mich sehr und nimmt mir die Angst, der Aufgabe, hier ein Jahr lang zu putzen und zu kochen, nicht gewachsen zu sein. Auch wenn ich nachts aufwache und mir nur eine lange Nachricht oder ein Brief von Daniel, der so viele Kilometer weit weg entfernt ist, hilft um weiterzuschlafen oder ich wütend auf mich selbst, auf meinem Bett sitze, während die anderen arbeiten, ist mein Herz glücklich. Denn ich habe einen großen Gott.

Zwischen all den Tagen und Aufgaben spüre ich ebenfalls immer wieder Gottes Anwesenheit in meinem täglichen Leben. Er begegnet mir in den Mitarbeitern, die mir zuhören und Kontakt zu mir suchen, in meiner Familie, er begegnet mir in Erlebnissen und Situationen. Als würde er sagen, Ich bin da, auch wenn du gerade zweifelst und leidest, ich bin da. Meine Liebe zu dir, ist in keiner weise abhängig davon, wie und was du gerade fühlst. Ich habe dich eh und je geliebt, und tue es auch jetzt, in jedem Moment. Und ich habe alles unter Kontrolle. Ich habe dich nicht hier her geschickt, um dich versagen zu sehen, sondern ich habe dich mit dem Wissen nach Rumänien geschickt, dass du stark genug dafür bist. 
Darin sehen wir Gottes wundersame und behütete Liebe. Unsere Beziehung zu unserem Gott ist nicht von uns und unseren ach so positiven Gefühlen abhängig, wir müssen nichts leisten, keine Wundertaten und keine Opfer vollbringen, damit er uns liebt und damit wir in der Ewigkeit im Himmel leben dürfen. Das wäre verkehrt, das wäre Religion. Nein, wenn ich glaube, tue ich, weil er mich liebt, aus Dankbarkeit, aus Empfangen der täglichen Gnade des Herrn. Ich halte mich einzig und allein daran fest, dass er da ist, wenn ich weine, wenn mir mein Kopf so sehr schmerzt und wenn ich zweifle, hier richtig zu sein. Er zweifelt nicht, er sieht mich, kennt meine kleinsten und innersten Gedanken, denn er hat mich geschaffen. Und deswegen geht es mir gut.

Es wird Herbst in Rumänien und die tage werden kürzer und dunkler, aber ich weiß mich stets behütet und weiß das ein Licht in meinem Herzen von ihm vor langer Zeit angezunden wurde und es nicht mehr aus geht, egal wie dunkel es um mich herum wird.

Denn du wirst mein Licht anzünden. Psalm 18,29

"Es kann sein, dass meine Seele im Finstern sitzt; und wenn diese Finsternis geistlicher Art ist, kann keine menschliche Macht mir Licht bringen. Gelobt aber sei Gott! Er kann meine Finsternis erleuchten und mein Licht anzünden. Selbst wenn mich Finsternis umgäbe, die man mit Händen greifen kann, kann er doch das Dunkel durchbrechen und er es gleich hell um mich herum machen. Das Gute ist, dass niemand das Licht ausblasen kann, wenn er es anzündet. [...] Im Augenblick bin ich in trüber Stimmung und verzagt. Vielleicht liegt es am Wetter oder an körperlichen Schwierigkeiten, aber was auch die Finsternis verursacht hat: Gott allein kann Licht hineinbringen. Meine Augen schauen nur auf ihn. Bald wird das Licht des Herrn mich erleuchten, und später, zu der von ihm festgesetztem Zeit, werde ich dort sein, wo man keine Lampe und kein Sonnenlicht mehr nötig hat.  "
C.H. Spurgeon


Ich sende euch gesegnete Grüße nach Deutschland,

ich bin sehr dankbar für eure Gebete, für Briefe und für Nachrichten,
im Herzen und in Gedanken bin ich oft Zuhause und bei euch,

aber es geht mir wirklich gut hier und weiß mich geborgen in Gottes liebenden Armen,
er wird mich heilen, wenn er will,
und wenn nicht, ist es im Moment nicht dran.

Eure Sheila













Kommentare

  1. Vielen Dank für deine schönen und ermutigenden Worte und die supertollen Bilder, liebe Sheila!

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    1. Vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Ich freue mich immer so, einen Neuen zu sehen! Ich wünsche dir Gottes Segen aus Rumänien :-)

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  2. Liebe Sheila!
    Schön, dass man immer so viel von dir mitbekommt und zu spüren, wie du mit Gott deinen Alltag lebst! :)

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