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Veränderungen

Knisternde Blätter unter den Schuhen, bunte Bäume in allen Farben, Autofahrten mit lauter rumänischer Musik und die ersten Kinderstunden, die wir halten dürfen. 

"Gib dir Zeit Sheila, du musst erst einmal ankommen bevor du dein Herz ausschüttest und allen davon erzählen möchtest. Denn wenn du alles was du erlebst, direkt mit deinen Lieben teilst, ohne es zu verinnerlichen und ohne es zu verarbeiten, dann hinterlässt es nichts in dir." - Gedanke der letzten Woche

Zeit, das war es was mir die ersten Wochen, die ersten 2 Monate sehr gefehlt hat. Zeit anzukommen, Zeit sich von zuhause zu lösen, die Menschen richtig kennen zulernen, mich kennen zulernen, in der Bibel zu lesen, Spaziergängen ohne eine Kamera in der Hand, nur Gott, die Natur und ich, für das alles hatte ich mir keine Zeit gegeben. Das Resultat davon waren schlimme Kopfschmerzen, viele leere und gefühlt einsame Momente, schwankende Tage, an denen mir wenn ich aufgestanden bin, fast schwarz vor Augen wurde, und der Wunsch, nach Hause zu gehen.

Ich habe in einer Predigt vor einigen Tagen gehört, dass wenn ich bitter aus einer Sache heraus gehe, dass der Teufel dann gewonnen hat. Das hat mich sehr zum Nachdenken gebracht und seitdem fühle und lerne ich, wie wichtig es ist,  Gottes Nähe, seine Ruhe und seine Liebe zuzulassen und wie sehr ich seine Geduld brauche, um genau das nicht zu werden, bitter. Bitter vom Alltag, bitter vor Sehnsucht, bitter aufgrund meiner Gesundheit.
Ich habe mich in der letzten Woche viel mit der Frage beschäftigt, wie ich genau das schaffen kann, abends mit einem Lächeln einzuschlafen und mich auf den morgigen Tag zu freuen, wenn mein Herz im selben Atemzug weh tut, ich Sehnsucht habe und dazu immer und immer wieder von Schwindel und Kopfweh heimgesucht werde. Nicht bitter werden, nicht verbittert werden, die Gefühle nicht zuzulassen.

Ich habe gerade noch keine absolute und richtige Antwort darauf, aber was ich jetzt lerne, ist, mir Zeit zu nehmen. Für mich. Und für Gott. Ich kann Wochen, Monate und Jahre an Jesus Seite verbringen, und nichts verändert sich. Denn was mir jetzt bewusst geworden ist, dass ich Jesus in mein Herz bringen muss, damit sich was verändern kann. Und dafür brauche ich Zeit, denn wenn ich ständig mit irgendetwas anderem abgelenkt bin, schaffe ich das nicht. 
Was ich auch nicht geschafft habe, und dass musste ich mir ganz ehrlich eingestehen, war die tägliche Arbeit. Aufgrund meines Gesundheitszustandes wurde in Absprache, nach einigen Gesprächen und Telefonaten zusammen mit CFI und dem Leiter von PdF beschlossen, meine Arbeitszeit auf 6 Stunden täglich zu reduzieren und zu sehen, wie es mir damit geht. Ich erlebe leider nach wie vor viele Tage an denen ich starke Kopfschmerzen habe und es mir sehr schwindelig ist, sodass ich nicht fähig war, zu arbeiten, oder sonst etwas zu tun. Sich selbst einzugestehen dass man nicht das leisten kann, was man möchte und was von einem erwartet wird, war nicht einfach. Zudem arbeite ich nun weniger als die anderen Voluntäre, was für mich am Anfang kein schöner Gedanke war. Ich habe aber wahnsinnig liebe Menschen um mich, die mich verstehen und hinter mir stehen. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich schaffe das alles nur mit diesen Menschen, mit meinen Liebsten in Deutschland und mit Jesus. Aufgeben will ich noch nicht, dafür hat mich Jesus nicht hier her geführt.

Ich kann scheitern, fallen und wieder aufstehen. Ich suche, ich überlege, ich lebe einfach. Vielleicht bin ich deswegen hier, vielleicht kommen die Antworten mit der täglichen Entscheidung, die Liebe in das eigene Herz zu lassen. Ich spüre, wie ich aber, desto mehr ich hier ankomme und ja sage zu Gottes Weg für mich, das Glück finden kann.




Falls euch aufgefallen sein sollte, dass ich weniger auf Nachrichten antworte, weniger Zeit in sozialen Netzwerken verbringe und die letzte Woche keinen neuen Eintrag hochgeladen habe, dann liegt es daran. Ich brauche, und muss mir mehr Zeit für mich nehmen, sonst werde ich es nicht schaffen. Ich werde mir immer wieder Zeit nehmen, gebündelt auf Emails und Nachrichten zu antworten und Einträge hochzuladen.

Danke dass es dich gibt, dass du in meinem Leben bist,
wenn ich für dich beten darf, schreib mir bitte,
sei gesegnet,

Sheila



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