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Wohin mit all der Wut?

Ich laufe die Treppen zu unserem Zimmer hoch und spüre wie sich gefühlt der Knoten in meinem Herzen immer mehr ausbreitet, was zur Folge hat dass mir als ich unser Zimmer erreiche schon die Tränen in den Augen stehen und als ich die Tür öffne, ich das Gefühl habe fast zu platzen. Ich fühle mich ausgenutzt, verletzt und erniedrigt. Doch wohin mit all der Wut? Und ist sie überhaupt gerechtfertigt?

Ich habe das Glück mit meiner mittlerweile besten Freundin ein Zimmer teilen zu dürfen und habe in dem Moment das doppelte Glück, dass sie am Schreibtisch sitzt. Als ich zu ihr laufe, merkt sie sofort dass etwas nicht stimmt und während ich ihr versuche zu erklären, beginne ich zu weinen. Es sind keine Tränen aus Trauer, oder Tränen der Sehnsucht, ich weine weil ich enttäuscht bin. Ich bin wütend und enttäuscht, und weiß nicht wie ich damit umgehen soll, denn eigentlich, bin ich mir nicht einmal sicher, gegen wen ich diesen kleinen Kampf austrage. Ist möglicherweise diese stattgefundene Situation gar nicht der Auslöser meiner Emotionen, sondern war es vielleicht nur eine Schlüsselsituation, dessen Schlüssel all die Türen in meinem Herzen geöffnet hat, zu all den Erlebnissen der Vergangenheit?

Was so oft passiert, ist mir auch vor einiger Zeit wieder passiert. Ein Wort, ein Blick, und eine Situation und ganz schnell verliere ich mich selbst im Strudel meiner Gefühle. Die Folgen: Verzweiflung, Enttäuschung, Verlustangst, Verletztheit, .. eine endlose Liste. Ich möchte heute darüber sprechen, wie ich damit umgegangen bin und wie ich von Gott wieder einmal lernen darf.

Wir leben hier in einem überreich gesegneten Zentrum und ich habe das Privileg, von einfach nur lieben und wunderbaren Menschen umgeben zu sein. Hier auf dem Gelände sind wir fast 40 alte und junge Menschen aus sechs verschiedenen Ländern und das wir hier wie eine große Familie leben dürfen, ist ein riesengroßes Geschenk. Trotz unseres gemeinsamen Glaubens gibt es jedoch immer wieder kleine oder auch große Konflikte, denn wir sind unterschiedlich, und auch nur Menschen, auch wenn wir versuchen, mit unserem Handeln ein kleines Licht hier in Rumänien zu zünden. Wir lachen und leben hier zusammen, machen Ausflüge, kochen, essen, und arbeiten (mit manchen weniger, mit anderen mehr) hier zusammen, und weil uns Gott alle so wunderbar unterschiedlich geschaffen hat, hat dieser enge Kontakt auch in manchen Momenten, seine kleinen Schattenseiten.


Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen 
und gebt nicht Raum dem Teufel. 
Epheser 4:26-27 

An jenem Abend habe ich mich traurig und verletzt in meinem Zimmer wiedergefunden, und habe daraufhin 24 Stunden deswegen meinen eigenen kleinen Kampf ausgetragen. Wie ich geschrieben habe, bin ich leider der Typ Mensch, der ganz schnell sehr tief fallen kann - was in der Vergangenheit die Folge hatte, oft verbittert und traurig aus einer Situation herauszugehen. Doch jetzt lerne ich, anders damit umzugehen als früher. Denn wenn ich mein damaliges Verhalten reflektiere, sehe ich, dass es mir rein gar nichts Gutes gebracht hat und ich sehe leider auch, dass ich nicht damit umgegangen bin, wie ich hätte umgehen sollen.

Gott ist gut, zu jeder Zeit. Wir können uns folgende Frage stellen: Ist er gut, auch wenn mir Schlechtes passiert? Ich würde sagen:Ja! Ist er gut, auch wenn mich andere verletzten? Ja. Fühle ich, dass er gut ist, wenn ich wütend bin? Nein. Ehre ich ihn mit meinem Verhalten, wenn ich verbittert und rachsüchtig handle? Nein. Es hat mir nicht geholfen, Annika zu erzählen, wie furchtbar böse eine Person zu mir war, und es hat mir nicht geholfen, jenen Menschen das Böse zu wünschen und mir zu schwören, sie in nächster Zeit nur noch grimmig anzuschauen und ihr nicht zu helfen.

Es hat mir geholfen, die Person zu lieben. 
Verrückt? Beim ersten Lesen, vielleicht. Beim zweiten Gedanken dann vielleicht nicht mehr.

Was habe ich gemacht, nachdem ich Annika erzählt habe, was vorgefallen war? Ich habe gebetet. Ich habe den Abend über gebetet, und am nächsten Morgen habe ich mich vor der Arbeit dick eingepackt und hab mir einen Platz draußen auf dem Feld gesucht, um mit Gott zu reden. Das Gebet hat in mir etwas ganz Wunderbares verändert: Ich habe geliebt & ich habe vergeben. Die Person hat sich nicht bei mir entschuldigt und ich habe sie nicht zur Rede gestellt, aber ich habe ihr im Gebet vergeben und es ist Folgendes passiert. Der Knoten, den das Ereignis in mir fabriziert hat, er wurde kleiner, und je länger ich mit Gott darüber gesprochen habe, desto mehr hat sich meine Verletztheit aufgelöst. 
Wenn wir verbittert aus einer Situation herausgehen, hat Satan gewonnen; und das, sollten wir nie niemals zulassen! Ich bin stärker als er, wir alle sind stärker als er, denn wir haben einen unglaublichen großen und liebenden Gott an unserer Seite, der mit uns kämpft, wenn wir es nur zulassen. Ich habe es zugelassen. Und auch wenn ich anfangs unglaublich aufgebracht war und geweint habe, hatte die ganze Situation etwas ganz Wunderbares an sich: Ich durfte wiedereinmal spüren, welch großes Ich Geschenk erhalten habe, als ich mich dafür entschieden habe, Jesus zu folgen. Ich kann vergeben. Ich kann anderen Menschen und mir vergeben. Aus Hass kann Liebe werden und  aus Zorn kann Sanftmut werden.

Ich möchte auch euch Mut machen, Menschen zu lieben und ihnen zu vergeben. Ich weiß, dass es nicht einfach ist und dass das bei der ein oder anderen Person wirklich schwer sein kann, aber ich weiß auch, dass Gott uns sieht. Er sieht was wir fühlen und was wir denken, und er sieht unser Bemühen, Gutes zu tun.Und wenn wir ihn darum bitten, uns zu helfen, und ihn darum bitten uns von ihm verändern zu lassen, dann wird er das tun.

Des weiteren möchte ich daran erinnern, dass unsere starken Gefühle, die wir oft in uns tragen, in vielen Situationen nicht gerechtfertigt sind. Oft tragen wir die Narben alter Verletzungen an uns, und wenn wir erneut verletzt werden, reißen diese auf und uns trifft die Situation mit voller Wucht. Die Folge sind dann überschnelle Reaktionen und Gefühle, die nicht wahr sind. Wir lügen uns damit selber an und wir fühlen Dinge, die Gott nicht möchte, dass wir fühlen. In so vielen Versen in der Bibel können wir lesen, wie sehr wir geliebt sind und wie kostbar seine Gedanken über uns uns. Wir sind kostbar und geliebt, auch wenn wir verletzt werden. Wir sind kostbar und geliebt, auch wenn uns andere Unrecht tun. Wir sind nach seinem Ebenbild geschaffen und alle Tage unseres Lebens, sind in sein Buch geschrieben, lange bevor wir davon wussten.

Wir sollten daran denken, unseren Ärger und unsere Wut bei einem Streit nicht auf die Situation zu reduzieren, sondern die andere Person mit Liebe ansehen, ihr vergeben, und den Rest an Gott abgeben. Er wird die Sache lösen, und wir können in Frieden am Abend einschlafen.

Ich hoffe euch geht es allen gut wenn ihr das liest,

mir geht es wirklich sehr gut und ich liebe es im Moment, hier in Rumänien zu sein,
ich darf hier eine ganze Menge über andere Kulturen, über Gott und über mich lernen,
und ich genieße es sehr!

Ihr könnt mir sehr gerne schreiben,
ich wünsche euch ein wunderbares Wochenende,

für mich geht es bald in die Küche, denn an diesem Wochenende erwarten wir eine Studentengruppe aus Bukarest, die versorgt werden möchte, und ich freue mich darauf, für sie kochen zu dürfen.

Was gibt es aktuell bei euch? Bitte schreibt mir doch, damit ich für euch beten kann, dass würde mich sehr glücklich machen.

eure Sheila




Mein geliebtes Kind, du magst mich nicht kennen, aber ich weiß alles über dich | Psalm 139,1
Ich weiß, wann du dich hinsetzt und wann du aufstehst | Psalm 139,2
Alle deine Wege sind mir vertraut | Psalm 139,3
Sogar die Haare auf deinem Kopf sind gezählt | Matthäus 10,29-31
Denn du bist nach meinem Ebenbild geschaffen | 1. Mose 1,27
In mir lebst du, bewegst dich und hast dein Sein | Apostelgeschichte 17,28
Du stammst von mir ab | Apostelgeschichte 17,28
Ich kannte dich sogar, noch bevor du empfangen wurdest | Jeremia 1,5
Ich habe dich erwählt, als ich die Schöpfung plante | Epheser 1,11
Du bist kein Fehler | Psalm 139,15
Selbst alle deine Tage sind in mein Buch geschrieben | Psalm 139,15-16
Ich habe festgelegt, wann du geboren werden solltest und wo du leben würdest | Apostelgeschichte 17,26
Du bist auf eine erstaunliche und wunderbare Weise gemacht | Psalm 139,14
Ich habe dich im Leib deiner Mutter geformt | Psalm 139,13
Und brachte dich hervor an dem Tag deiner Geburt | Psalm 71,6
Ich wurde dir falsch dargestellt, von denen, die mich nicht kennen | Johannes 8,43
Ich bin nicht weit weg oder gar zornig, sondern die vollkommene Liebe in Person | 1. Johannes 4,16
Es ist mein Verlangen, dich mit Liebe zu überschütten | 1. Johannes 3,1
Einfach, weil du mein Kind bist und ich dein  Vater bin | 1. Johannes 3,1
Ich gebe dir mehr, als dein irdischer Vater dir jemals geben könnte | Matthäus 7,11
Denn ich bin der vollkommene Vater | Matthäus 5,48
Alle guten Gaben, die du empfängst kommen aus meiner Hand | Jakobus 1,17
Denn ich sorge für dich und ich begegne alle deinen Nöten | Matthäus 6,31
Mein Plan für deine Zukunft ist gefüllt mit Hoffnung | Jeremia 29,11
Weil ich dich mit ewiger Liebe liebe | Jeremia 31,3
Meine Gedanken über dich sind unzählbar, wie der Sand am Meeresufer | Psalm 139,17
Ich singe vor Freude über dich | Zefania 3,17
Ich werde nicht aufhören, dir Gutes zu tun | Jeremia 32,40
Denn du bist mein kostbarer Besitz | 2. Mose 19,5
Ich begehre von ganzem Herzen und ganzer Seele, dich in Sicherheit zu sehen | Jeremia 32,41
Und ich will dir große und unfassbare Dinge zeigen | Jeremia 33,3
Wenn du mich von ganzem Herzen suchen wirst, werde ich mich von dir finden lassen | 2. Mose 5,29
Erfreue dich an mir, und ich werde dir die Wünsche deines Herzens erfüllen | Psalm 37,4
Denn ich bin es, der diese Wünsche in dich hineingelegt hat | Philipper 2,13
Ich kann mehr für dich tun, als du dir vorstellen kannst | Epheser 3,20
Denn ich bin dein größter Ermutiger | 2. Thessalonicher 2,16
Ich bin auch der Vater, der dich in allen deinen Schwierigkeiten tröstet | 2. Korinther 1,3
Wenn du zerbrochenen Herzens bist, werde ich dir ganz nah sein | Psalm 34,19
Wie ein Hirte ein Lamm auf den Schultern nach Hause trägt, so trage ich dich nahe an meinem Herzen | Jesaja 40,11
Eines Tages werde ich jede Träne von deinen Augen wischen | Offenbarung 21,3
Und ich werde allen Schmerz wegnehmen, den du auf dieser Erde erleiden musstest | Offenbarung 21,4
Ich bin dein Vater und ich liebe dich genauso, wie ich meinen Sohn Jesus liebe | Johannes 17,23
Denn in Jesus ist meine Liebe zu dir offenbart | Johannes 17,26
Er ist das vollkommene Abbild meines Wesens | Hebräer 1,3
Und er kam, um dir zu beweisen, dass ich für dich und nicht gegen dich bin | Römer 8,31
Und um dir zu sagen, dass ich nicht deine Sünden zähle | 2. Korinther 5,19
Jesus starb, damit du und ich miteinander versöhnt werden können | 2. Korinther 5,18
Sein Tod war der tiefste Ausdruck meiner Liebe zu dir | 1. Johannes 4,10
Ich gab alles hin, was ich liebte, um deine Liebe zu gewinnen | Römer 8,32
Wenn du das  Geschenk meines Sohnes annimmst, dann nimmst du mich an | 1. Johannes 2,23
Und nichts kann dich jemals wieder von meiner Liebe trennen | Römer 8,39
Komm nach Hause und ich werde die größte Party veranstalten, die der Himmel jemals gesehen hat | Lukas 15,7
Ich bin immer dein Vater gewesen und werde immer dein Vater bleiben /Eph3,14
Meine Frage ist: Willst du mein Kind sein? | Johannes 1,12
Ich warte auf dich | Lukas 15,11-32

In Liebe dein Vater, der allmächtige Gott

Quelle: http://www.godnews.de/einzigartig/

Kommentare

  1. Das zeigt Stärke und ich finde dein Handeln groß und richtig.
    Ein guter Weg!

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    1. Ein Lernen, dass wohl nie aufhört :) Aber ja du hast Recht, es ist der richtige Weg für uns alle, zu vergeben.

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