Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Abschied, Freunschaft und Dankbarkeit

Das Zwischenseminar ist nun vorüber, und ich darf zwei ruhige Tage genießen. Die Anderen sind alle Ski fahren, ich bin jedoch hiergeblieben, da ich Probleme seit einem Sturz Probleme mit meinem Knie habe. Die letzte Woche war gefüllt mit ganz viel Antworten auf unsere Fragen, wir konnten ganz ehrlich und offen voreinander unsere Sorgen und Ängste aus sprechen und ich persönlich, konnte durch die Gemeinschaft mit den Anderen wieder einmal so viel lernen, auftanken, ausruhen, ein bisschen die Zeit anhalten.



Die Zeit geht hier so schnell vorbei und es fühlt sich manchmal so an, als würde sie nur so an mir vorbei rasen. Desto schneller ich mich bewege, desto schneller rennt auch die Zeit neben mir her. Uns wurden viele Fragen letzte Woche beantwortet, wir konnten uns selbst auch besser verstehen und reflektieren, aber trotzdem sind da auch nun neue Fragen. CFI hat das Thema „Rückkehr in Deutschland“ auch als Pflichtthema beim Seminar gesetzt, und so widmeten wir uns am Freitag diesem nicht ganz einfachen Thema.
Gefühlt bin ich gerade erst hier gelandet. Ich erinnere mich noch an so Vieles, meine Euphorie, all das Neue, die Sommertage die wir hier noch im September verbracht haben und wie wir uns immer näher kennenlernen durften und zusammen gewachsen sind. Und jetzt schreiben wir tatsächlich den 05.März, wir sind sechs Monate hier und in fünf Monaten um diese Zeit sitze ich wieder in Lorch, weit weg von Rosenau, weit weg von Rumänien, den Bergen, und weit weg von Annika, Micha, Markus und Flurin.
Wir alle haben unsere Rückkehrbedenken am Freitag geäußert, und auch wenn sie sich in kleinen Dingen unterschieden, gab es da eine Sache, die uns einfach alle mitten ins Herz schoss:

Wie wird es sein, im August plötzlich ohne Annika über mir einzuschlafen? Wie werden wir zurecht kommen, ohne einander?

Wir vier Freiwilligen aus Deutschland haben eine so starke, regelrechte Bindung zueinander entwickelt, und dass was wir hier zusammen erlebt haben, wird uns unser Leben lang verbinden. Auch wenn unsere Familien und Freunde uns hier besuchen werden, sind es doch diese vier Menschen, mit denen ich konstant seit dem 01.September mein Leben teile. Der Zerschnitt im August wird eine weitere Aufgabe, die wir dann bewältigen müssen. Und desto mehr ich darüber nachdenke, desto mehr kann ich Jesus nur dafür danken, welch wunderbaren Menschen er an meine Seite gestellt hat. Denn ein so harter Abschied bedeutet nur eins: 

Alles was davor passiert ist, war so gut, so wertvoll, lustig und schön, weswegen das Ende der Zeit dann so hart wird.

Wie dankbar kann ich mich also schätzen, Tschüss sagen zu dürfen. Und wenn wir versuchen uns auf dem Boden Tatsachen zu halten, dann dürfen wir auch daran denken, dass wir alle aus Süddeutschland kommen, wir uns treffen können und dank der sozialen Medien heutzutage nur einen Anruf voneinander entfernt sind. Der großen Angst vor dem Abschied hier, und sie ist real, ich möchte mich nicht vor ihr verstecken, geht also eine viel größere Dankbarkeit vor.

Ich bin stolz auf uns. Ich bin stolz darauf, wie wir uns alle getraut habe und diesen Schritt in ein anderes Land gewagt haben. Wir haben unsere Familien und unsere Freunde für ein Jahr lang verabschiedet, um in einem Land zu helfen, völlig ohne eigene materiellen oder beruflichen Vorteile, auf den ersten Blick. Ich bin stolz auf uns, wie wir uns zusammengerauft haben. Wie wir uns aufeinander eingelassen haben und immer wieder voneinander lernen können. Ich bin stolz auf uns, dass wir alle unsere eigene Vergangenheit mit an diesen Ort gebracht haben und unsere eigenen Erfahrungen mit Menschen und mit Gott. Ich bin stolz auf uns, weil wir jeden Morgen aufstehen um diesen Zentrum zu dienen. Ich bin stolz darauf, dass wir Verständnis füreinander entwickelt haben und uns gegenseitig mit Liebe und Respekt begegnen. Ich bin stolz auf uns, weil wir einmal in der Woche immer in eine Stadt und ein Dorf fahren, um jungen Menschen von Jesus zu erzählen und wie wir uns jede Woche neu darauf vorbereiten. Ich bin stolz auf uns, wie wir mit unseren ganz unterschiedlichen Interessen uns immer wieder einigen können und zusammen so viel lachen können. Ich bin stolz auf uns, wie wir uns gegenseitig helfen, Antworten zu finden. Ich bin stolz auf uns, wie wir uns gegenseitig unsere Fehler eingestehen und uns gegenseitig vergeben. Ich bin stolz darauf, dass wir streiten können, und uns wieder vertragen. 
Ich bin stolz darauf, dass es uns manchmal genügt, einfach zusammen im Gang oder an der Rezeption zu sitzen, und über Gott und die Welt zu reden. Ich bin stolz darauf, dass wir uns gegenseitig in verschiedenen Bereichen fördern. Ich bin stolz darauf, dass wir eine Hilfe sind, das Evangelium in Osteuropa zu verbreiten und Menschen in ihrem Leben helfen, zu wachsen. Ich bin stolz darauf, wie wir putzen, kochen, bauen und reparieren – ohne dass Etwas für uns dabei heraus springt.
Ich bin stolz darauf, euch als meine Freunde zu haben und wie wir hier als eine Familie leben, an das ewige Leben glaubend und Jesus folgend. Ich genieße es so sehr, mit euch einfach auf dem Sofa zu sitzen, und mit der Gitarre unsere liebsten Lieder zu singen, oder draußen den verschneiten Hügel runter zu rutschen, und dabei vor Lachen fast keine Luft mehr zu bekommen. 
Danke Gott für Nächte, in denen wir im eiskalten See baden und mit Schnappatmung wieder ins Haus rennen, danke für all das Essen dass wir zusammen zubereiten dürfen, danke für Autofahren und tiefe Gespräche, danke für gemeinsames Lesen in deinem Wort, danke für unsere Unterschiedlichkeit, die uns immer wieder daran erinnert, welch wunderbaren Liebe wir ausgesetzt sind. Und all das was wir schaffen und erleben, hat eine gemeinsame Grundlage und Kraft: Unser Glaube.
Unser Dank gebührt dem Schöpfer, der Erde und des Himmels, und dem der mir, dir, uns eine Identität geschenkt hat, wodurch wir so unterschiedlich sind, aber auch so gleich, da wir alle seine Kinder sind.

Und ich bin stolz darauf, dass all unser Dank dem selben Gott gebührt. 



Und diesem Gott bin ich zutiefst dankbar, meine Freude und mein Lob sollen niemals ein Ende finden. Er ist es, der mir das alles aus lauter Gnade schenkt. All die Veränderung in meinem Leben, die Heilung meines Herzens, das Wachsen, er ist der Grund dafür, allein Gott. Wir danken ihm, dass er uns bis hier herbegleitet hat, und wir danken ihm dafür, dass wir wissen, dass die nächsten Monate und auch alles danach, in seinen Händen liegt. Welch große Entlastung es doch für das Herz ist, keine Angst vor der Zukunft haben zu müssen. Und sollten die Sorgen doch versuchen sich in mir breit zu machen, bete ich zu Jesus, will ich ganz hier sein, und in seiner Gnade versinken.

Sheila

Kommentare

  1. How to use Coin Casino - Casino For Cash
    Learn more about Coin Casino - Casino 메리트카지노 For Cash including bonuses, games, 인카지노 promotions and much more for players here 메리트 카지노 고객센터 at CasinoRewards.com.How to Use Coin Casino Online?How to Deposit at a Casino

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts