Über Frieden, Arbeit und Unterordnung
Was ich gerade lerne: Unsere Seele empfindet dann die größte
Ruhe, wenn wir uns an dem Ort befinden, an den Gott uns gestellt hat, und wenn
wir die Aufgabe ausführen, die er für uns vorgesehen hat. Und noch viel
wichtiger: Unser Herz wird immer nur bei Jesus Ruhe finden, ganz egal wo wir
uns befinden.
Ist es nicht genau diese Ruhe in unserem Herzen und den Frieden,
über unserer Zukunft, nach dem wir uns sehen? Ist es nicht genau diese Unruhe,
die uns verrückt macht? Kombinieren wir also diesen für uns von Gott vorgesehen
Ort und ein Herz, welches tief verwurzelt in Jesus ist, erhalten wir dann diese
eine Freiheit von der alle sprechen?
Ich bin alleine im Haus, das ganze Haus ist ruhig und alle
sind ausgeflogen. Draußen scheint die Sonne und wenn ich zum Himmel hoch schaue
sehe ich nichts als ein unendliches Blau. Während alle anderen zum Gottesdienst
gefahren sind, erlebe ich an diesem Sonntag meinen ganz eigenen Gottes Dienst
für den Schöpfer dieser Welt. Ich habe die Türen und Fenster geöffnet und
möchte, dass die warme Frühlingsluft durch das ganze Haus strömt. Die warmen
Sonnenstrahlen sollen sich nicht nur auf meiner Haut reflektieren, sondern alle
im Haus wärmen. Ist es nicht auch mit meinem Glauben so, dass erst, wenn ich
teile, wenn ich mich öffne und meine Hände weit ausstrecke, erfüllt werden
kann?
Während ich die nasse Wäsche in den ersten warmen Sonnenstrahlen des Tages aufhänge
und barfuß beladen mit Putzmitteln durch das Haus laufe erstelle ich gedanklich
meine Liste für den heutigen Tag. Vor mir liegt ein Haufen Arbeit, ein Hof der gekehrt
werden möchte, Wäsche die gewaschen und aufgehängt werden möchte und viele
andere kleine Dinge, die in diesem großen Zentrum anfallen. Während ich gedankenversunken
meinen Aufgaben nachgehe, spüre ich sie, diese tiefe Zufriedenheit und Freude. Ich
höre währenddessen laut Musik, und während ich die Texte der Lobpreislieder
höre, ist es, als bewege und arbeite ich im Takt dazu. Wo wäre ich lieber, als
in diesem Moment genau hier in Rumänien? Nirgends. Und wo würde mein Herz eine
tiefere Freude empfinden, als genau hier beim Arbeiten? Nirgendwo.
„Dann wird der Friede Gottes,
der weit über alles Verstehen
hinausreicht,
über euren Gedanken wachen, und euch im Innersten bewahren –
euch, die ihr mit Jesus Christus verbunden seid.“
- Philliper 4, 7
Es ist einer dieser Tage, an denen mein Herz laut schreit,
Gott lobt und am liebsten raus in die Weite rennen würde, um all die Schönheit
die mich umgibt einzusammeln. Für mich ist das kein normaler Tag, da diese Tage
selten für mich sind, wie seltene Sternstunden in meiner Woche, denn an
unzähligen vielen anderen Tagen, bin ich schon mit dem Gedanken an die nächste
Stunde überfordert.
Aber hier in Rumänien erlebe ich eine ganz wunderbare Wandlung: Solche Tage wie
heute begegnen mir immer häufiger. Und der Grund dafür sind nicht meine äußeren
Umstände, ich habe nicht im Lotto gewonnen oder bin im Urlaub: Nein, ich lerne,
dass mein Glauben und mein Herz ganz in Jesus mein größter Lottogewinn ist, den
ich in meinem Leben ergattern kann.
Und wieder kommt mit der Gedanke, dass meine Seele immer nur an dem Ort Ruhe
finden wird, wo Jesus ist. Und Jesus umgibt mich, uns. Wir sind umgeben von
seiner Gegenwart und dass einzige was uns davon abhält, ganz in ihm zu ruhen
und von dem lebendigen Wassers des Glaubens zu trinken, ist unser Herz. Heute
ist mein Herz weit offen, und mit offenen Armen empfange ich die Gnade Gottes
in dem was ich tue.
Was ist also meine Herausforderung, der ich mich stellen möchte? Ich
möchte lernen zu erkennen, dass jeder Moment, genau der Ort, an den Gott mich
gestellt hat. Ich möchte also beginnen mir bewusst zu machen, dass dieser
Moment richtig ist, dass er nicht verkehrt ist und ich ihn nur annehmen muss,
denn zu was führt eine Ablehnung? Wir werden verbittert, wir kämpfen gegen
unsere Bestimmung, bei der Arbeit, in der Familie und im ganzen Alltag. Mir
wird dabei bewusst, dass der Grund dafür, dass ich diesen, und den nächsten
Atemzug erlebe, der ist, weil Gott mir diesen Atemzug schenkt.
Und wieder erkenne ich meine Bedürftigkeit. Und meine Bestimmung. Ich füge
mich, und nicht, weil ich mich damit einschränke, sondern weil diese
Unterwerfung meine Freiheit bedeutet. Ich ordne mich unter, und erlebe meine
ganz eigene Freiheit und Gnade. Das ist die Freiheit der Kinder Gottes, von der
alle sprechen. Ich arbeite, ich gehe dorthin, wo meine Aufgabe ist und lebe im
Augenblick, und bin so ein Empfänger Gottes Gnade in meinem Leben.
Wo bist du gerade? Bist du an dem Ort, an dem dein Herz Ruhe
findet? Wir können jeden Ort zu diesem Ort machen. Es erfordert nur ein Herz,
welches Jesus sucht und welches sich von ihm finden lässt, egal wo, egal in
welchem Land.
Sheila
„Was ich euch zurücklasse, ist Frieden:
Ich gebe euch meinen
Frieden – einen Frieden, wie ihn die Welt nicht geben kann.
Lasst euch durch
nichts in eurem Glauben erschüttern,
und lasst euch nicht entmutigen!“
– Johannes
14,27
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