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Bukarest: Unser Abenteuer in der Stadt


Mit meinem kleinen Rucksack und meiner Handtasche über die Schulter steige ich aus dem Auto. Annika hat mich zum Bahnhof nach Braşov gefahren, von wo ich in einer halben Stunde mit dem Bus nach Bukarest, Rumäniens Hauptstadt, aufbrechen möchte. Es ist zwar erst April, jedoch scheint die Sonne heiß auf mich herab, und nicht nur deswegen, wird es mir ziemlich warm, als ich über den Bahnhofvorplatz Richtung gen Busstationen laufe. Mir wird deswegen so heiß, weil ich seit acht Monaten das aller erste Mal alleine eine kleine Reise antrete, ohne irgendjemanden an meiner Seite. Keine Frage, ich habe viele Alleingänge in die Natur hinter mir und auch Stunden im Zentrum, aber keiner von uns, war erstaunlicherweise ein einziges Mal alleine im Land unterwegs. Erstens, weil es nicht notwendig war, und zweitens, weil wir es gar nicht wollten! Ich habe sämtliche Ausflüge immer mit Micha, Annika oder Markus gemacht - und nach einer so langen Zeit, ist dieses, eigentlich doch von Deutschland bekannte Gefühl, sehr aufregend. Ich gehe in den Seiteneingang des Bahnhofsgebäude und will in einer kleinen Spelunke mein Ticket für den Bukarest kaufen, dass ich bereits reserviert habe, und rechne überhaupt nicht damit, was er mir gleich sagen wird. Der Mann am Schalter erklärt mir dann nämlich, dass der Bus heute nicht zu dieser Uhrzeit fährt, sondern erst in 1 ½ Stunden, und ich versuche mit meinen Rumänischkenntnissen so viel wie möglich davon zu entziffern, was er mir klar machen möchte. Was mir aber schnell klar wird ist, dass ich unter diesen Umständen nicht pünktlich am Flughafen sein kann und völlig verwirrt laufe ich so die nächsten fünfzehn Minuten zwischen Busbahnhof, Eingangshalle, Zugschalter und Taxistand herum, nach einer Lösung suchend. Gott hat mich dann aber so ausreichend versorgt, dass ich kurz fast schon wieder ein schlechtes Gewissen bekommen habe, wie sehr ich mich wieder gesorgt habe und mich nicht auf ihn verlassen habe. Als ich dann nämlich Tihi und Adela anrufe, finden die Beiden ganz schnell heraus, dass in 20 Minuten eine Mitfahrtzentrale vom Bahnhof aus zum Flughafen fährt und schon eine halbe Stunde später finde ich mich in einem schnellen und gekühlten Auto wieder, mit freundlichen Mitfahrern, pünktlich auf dem Weg nach Bukarest.

Gut versorgt im Auto
Autofahrt nach Bukarest
Sorget nicht für euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, auch nicht für euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr denn Speise? und der Leib mehr denn die Kleidung? Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr denn sie? 
Matthäus 6,25-26

Was darauf folgt, ist eine große Stadt, ein tolles kleines Hostel, die nächtlichen Gassen der süßen Altstadt Bukarest, wunderschöne historische Gebäude, ganz viel Sonnenschein und gutes Essen. Nicole und mir erging es ganz wunderbar und als wir einen Tag später, im Zug zurück nach Brasov sitzen, sind wir dankbar und glücklich über die Bewahrung und die Freundlichkeit Gottes, die wir erlebt haben. Vor uns liegt nun eine knappe Woche bei Pdf, in der ich ihr alles zeigen kann. Mein Zuhause, die Berge, die Gegend und sie lernt die Menschen hier kennen. Und als ich dann am nächsten Morgen wieder im Zentrum aufwache, und in meinem Zimmer aus dem Fenster schaue, die Männer auf der Baustelle sehe, die Berge vor mir - da kommt dieses Gefühl auf, wieder Zuhause zu sein. Ich war seit September noch nie alleine, eine Nacht von hier weg, aber diese Erfahrung hat es gebraucht, um zu erkennen, welch gesegneter Ort dieses Zentrum ist. Hier komm ich zur Ruhe, auch wenn es im Haus tummelt, und hier fühle ich mich so wohl.

Otopeni Airport - der Flughafen an dem wir vor acht Monaten gelandet sind, und von wo wir aus in drei Monaten wieder nach Hause fliegen werdet. Der Ort bringt viele Gefühle mit sich.
Vom Flughafen ging es ganz einfach mit dem Bus in die Innenstadt, von wo es nur noch 500 Meter zum Hostel waren.
Abendlicher Spaziergang in die Altstadt







Das "First Hostel" in Bukarest


Am nächsten Morgen ging es zu Fuß in die Stadt, und wir haben bei einer kostenlosen Stadtführung teilgenommen, in der wir mehr über die Geschichte, die Monarchie und den Kommunismus von Bukarest erfahren haben.















Arcul de triumf - der Triumphbogen





Der Palast: Nach dem Pentagon das größte Regierungsgebäude der Welt - selbst nach unten verfügt das Parlament acht Stockwerke in die Tiefe!
In Bukarest kann man ganz einfach mit der Metro von A nach B kommen, und das zu unschlagbar günstigen Preisen: Eine Fahrt kostet umgerechnet 50 Cent, egal wie weit, egal wie oft man umsteigt!


Der Herastrau Park, indem sich auch das Village Museum befindet.


Vom Bahnhof "Gara de Nord" ging es wieder nach Zuhause.












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